Einleitung: Endlich selbst anbauen
Du hast Bock auf deinen ersten eigenen Grow? Dann willkommen im Club. Fast jeder, der sich irgendwann für Cannabis interessiert, kommt an den Punkt, wo man denkt: Warum nicht selbst anbauen? Klingt erstmal einfach – Pflanze rein, Licht an, fertig. Die Realität ist ein bisschen komplexer, aber keine Sorge: Wenn du ein paar Grundlagen beachtest, ist dein erster Grow absolut machbar.
In diesem Beitrag geben wir dir einen ehrlichen Überblick über das, was du wirklich brauchst, worauf du achten solltest und wie du nicht unnötig Geld verbrennst, nur weil der Markt dir alles Mögliche andrehen will. Lass uns loslegen.
Was du wirklich brauchst – die Grundausstattung
Bevor du mit der Aufzucht loslegen kannst, brauchst du eine vernünftige Grundausstattung. Dabei geht’s nicht darum, gleich hunderte Euro auszugeben, sondern smart zu investieren. Die wichtigsten Komponenten sind:
1. Growzelt
Ein Zelt ist dein kontrollierter Raum. Licht, Luft, Temperatur – alles kannst du hier besser steuern als in einem offenen Raum oder Schrank. Für den Einstieg empfehlen wir ein Zelt mit den Maßen 90x90x180 cm. Hier kannst du locker 2–3 Pflanzen unterbringen, ohne dass es zu eng wird.
Warum kein kleineres? Ganz einfach: Zu wenig Platz kann später zu Problemen bei der Belüftung, Lichtverteilung und Pflege führen. Und: Je kleiner das Zelt, desto empfindlicher reagiert das Klima auf Änderungen.
2. Beleuchtung – das Herzstück deines Grows
Ohne gutes Licht kein guter Grow. Punkt. Die Lampe ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor für eine gesunde Pflanze und fette Buds.
Für 90×90 empfehlen wir eine LED-Pflanzenlampe mit etwa 250–300 Watt Leistung, am besten dimmbar. LEDs haben sich durchgesetzt, weil sie effizient, kühl und langlebig sind. Außerdem verbrennen sie deine Pflanzen nicht so leicht wie alte NDL-Lampen.
Achte beim Kauf auf:
- Vollspektrum (für Wuchs und Blüte geeignet)
- Gute PAR-Werte (Fotosynthese-Relevant)
- Möglichst geräuscharm (kein Lüfter im Gerät)
3. Abluftsystem
Du brauchst ein Aktivkohlefilter-System mit Lüfter, um Geruch und Luftaustausch zu kontrollieren. Die Pflanzen „atmen“ – sie brauchen frische Luft und stoßen Feuchtigkeit aus. Wenn du keine Abluft hast, steigt die Luftfeuchtigkeit, Schimmel entsteht und das Aroma wird matschig.
Setz auf ein passendes Set für dein Zeltvolumen (für 90×90 reichen in der Regel 200–300 m³/h). Wichtig: Der Lüfter sollte leise, zuverlässig und temperaturbeständig sein.
4. Erde & Töpfe
Für den ersten Grow ist Erde die einfachste Wahl. Du brauchst:
- Anzuchterde für die Keimphase
- Grow-Erde mit vorgedüngtem Substrat für die Wachstumsphase
Töpfe sollten mindestens 7–11 Liter fassen. Am besten nimmst du Stofftöpfe (Smartpots) – die sorgen für bessere Belüftung der Wurzeln.
Bei uns im Shop findest du auch Komplettsets als Lösung, hier ist schon alles enthalten, was du für einen Indoor Grow benötigst.
Der Start – Keimung & Aufzucht
Jetzt wird’s ernst. Du hast alles aufgebaut und willst loslegen. Aber wie keimen die Samen überhaupt?
Keimung mit der Papiertuchmethode

- Samen zwischen zwei feuchte (nicht nasse!) Zewa-Lagen legen
- In eine Frischhaltebox oder Plastiktüte legen
- An einen warmen, dunklen Ort stellen (ca. 20–24 °C)
- Nach 1–4 Tagen sollten sich kleine Wurzeln zeigen
Sobald die Wurzel ca. 0,5–1 cm lang ist, kommt der Samen in einen kleinen Anzuchttopf mit lockerer Erde (nicht düngen!).
Keimung in Erde
- Anzuchttopf (0,5l) mit Anzuchterde befüllen
- Ein kleines ca. 1cm tiefes Loch in die Erde machen
- Samen in das Loch geben
- Loch mit wenig Erde locker bedecken
- Erde immer feucht halten aber nicht zu nass
- An einem warmen, dunklen Ort stellen (ca. 20-24 °C)
- Nach 3-4 Tagen sollten die Keimblätter zu sehen sein.
Nach der Keimung
Wenn dein Samen nun erfolgreich gekeimt ist, musst du ihn einsetzen. Wenn hier zur Keimung die Papiertuchmethode verwendet wurde, dann einen Anzuchttopf nehmen (0,5l bis 1l) diesen mit Anzuchterde füllen. Ein kleines Loch machen und den Keimling vorsichtig mit der Wurzel nach unten in die Erde setzen. Aufpassen, daß die Wurzel hier nicht verletzt wird. Es wird empfohlen, Autoflowering Pflanzen hier gleich in den Endtopf zu setzen. Dieser kann je nach belieben gewählt werden. Bei uns haben sich für Autoflower 9l bis 12l Töpfe immer ganz gut gemacht. Nun noch richtig gießen.
Umtopfen
Das Umtopfen ist ein entscheidender Schritt im Lebenszyklus einer Cannabispflanze. Es ermöglicht den Wurzeln, sich besser zu entwickeln, und schafft optimale Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum sowie hohe Erträge. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, und wie geht man dabei am besten vor? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund ums Thema Cannabis umtopfen.

Warum ist Umtopfen wichtig?
Cannabispflanzen beginnen ihr Leben meist in kleinen Töpfen oder Anzuchtbehältern. Diese sind ideal für die Keimung und die ersten Wachstumstage. Doch schon bald reichen Platz und Nährstoffe im ursprünglichen Behälter nicht mehr aus. Ein rechtzeitiges Umtopfen sorgt dafür, dass:
- die Wurzeln mehr Raum zur Ausbreitung haben,
- die Pflanze mehr Nährstoffe aufnehmen kann,
- das Risiko von Staunässe und Wurzelfäule reduziert wird,
- und das Wachstum nicht ins Stocken gerät.
Wann sollte man Cannabis umtopfen?
Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen hängt vom jeweiligen Entwicklungsstadium und der Topfgröße ab. Typische Zeitpunkte sind:
- Nach der Keimung (1. Umtopfen):
Sobald die ersten echten Blätter nach den Keimblättern erscheinen (ca. 7–10 Tage nach Keimung), sollten die Pflanzen aus dem Anzuchtmedium in einen etwas größeren Topf (z. B. 0,5–1 Liter) umziehen. - Vor dem Hauptwachstum (2. Umtopfen):
Wenn das Wurzelwerk den kleinen Topf vollständig durchzogen hat (meist nach 2–3 Wochen), ist es Zeit für einen größeren Topf (3–5 Liter). - Vor der Blütephase (optional 3. Umtopfen):
Wer große Pflanzen kultiviert, kann vor der Blütephase ein letztes Mal in den endgültigen Topf (10–20 Liter oder mehr) umtopfen. Dies sollte mindestens 7–10 Tage vor Einleitung der Blüte geschehen, damit sich die Pflanze erholen kann.
Woran erkennt man, dass ein Umtopfen nötig ist?
Einige Anzeichen dafür, dass deine Pflanze mehr Platz braucht:
- Wurzeln wachsen aus den Abflusslöchern des Topfes
- Die Erde trocknet sehr schnell aus
- Die Pflanze wächst nicht mehr sichtbar weiter
- Die Blätter beginnen gelb zu werden oder wirken schlaff
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen
- Vorbereitung:
Wähle einen neuen Topf mit ausreichender Größe und bereite frische, lockere Erde oder ein geeignetes Substrat vor. - Pflanze gießen:
Gieße die Pflanze einige Stunden vor dem Umtopfen leicht an. So bleibt der Wurzelballen stabil und lässt sich besser handhaben. - Entnahme:
Drehe den alten Topf vorsichtig um und halte die Pflanze am Hauptstamm. Klopfe leicht auf den Topfrand, bis sich der Wurzelballen löst. - Untersuchung:
Prüfe das Wurzelwerk. Entferne vorsichtig abgestorbene Wurzeln. Stark verdichtete Wurzeln können leicht aufgelockert werden. - Einsetzen:
Setze die Pflanze in den neuen Topf und fülle die Ränder mit frischer Erde auf. Drücke das Substrat leicht an, um Luftlöcher zu vermeiden. - Angießen:
Gieße die Pflanze gründlich mit abgestandenem oder entchloriertem Wasser.
Tipps für erfolgreiches Umtopfen
- Vermeide es, in der Blütephase umzutopfen – das kann zu Stress führen.
- Arbeite sauber, um Schädlinge oder Krankheiten nicht zu übertragen.
- Achte auf gute Drainage im Topf, um Staunässe zu verhindern.
Fazit:
Das richtige Timing und ein schonender Umgang sind entscheidend für erfolgreiches Umtopfen. Wer seine Cannabispflanzen gut umsorgt und rechtzeitig in größere Gefäße setzt, legt den Grundstein für kräftiges Wachstum und eine reiche Ernte.
Aufzuchtphase: Licht, Luft, Liebe
- Licht: In der Keimlings- und Wuchsphase sollte das Licht etwa 18 Stunden täglich laufen
- Abstand zur Lampe: Anfangs ca. 40–60 cm bei LEDs, je nach Leistung
- Gießen: Weniger ist mehr. Warte, bis die oberste Erdschicht trocken ist
Halte die Temperatur tagsüber bei 22–26 °C und die Luftfeuchtigkeit bei 60–70 % in der Keimlingsphase. Später darf sie auf 50 % sinken.

Fehler, die du vermeiden solltest
Jeder Anfänger macht Fehler – ist ganz normal. Aber wenn du weißt, worauf du achten musst, kannst du dir einiges ersparen:
- Zu viel gießen: Das killt mehr Pflanzen als alles andere
- Zu kleine Töpfe: Die Wurzeln haben keinen Platz – das bremst das Wachstum
- Zu viel Dünger: Gerade bei vorgedüngter Erde erstmal nichts zusätzlich geben
- Schlechtes Licht: Spart nicht an der Lampe, es ist deine Ernte
Was ist sinnvoll – und was kannst du erstmal weglassen?
Es gibt eine Menge Zubehör da draußen. Vieles ist sinnvoll, manches kann warten. Hier eine kleine Übersicht:
Sinnvoll:
- Zeitschaltuhr (für die Lampe)
- Hygrometer & Thermometer
- PH-Tester (optional, aber hilfreich)
- Pflanzenbinder oder Netze (für Training)
Nicht sofort nötig:
- CO₂-Booster
- EC-Messgeräte
- Wurzelbooster & Zusatzdünger
- Teure Smart-Steuerungssysteme
Wann kommt die Blüte – und worauf achten?
Wenn du automatische Sorten (Autoflower) anbaust, wechseln sie automatisch in die Blüte – ganz ohne Umstellung der Lichtzeiten.
Bei fotoperiodischen Sorten musst du das Licht auf 12/12 (12 Std. Licht / 12 Std. Dunkel) umstellen, um die Blüte auszulösen.
In der Blütephase solltest du:
- Die Luftfeuchtigkeit senken (ca. 40–50 %)
- Lüftung hochfahren, um Schimmel zu vermeiden
- Kein Training mehr machen (z. B. LST)
- Auf den Geruch achten – jetzt wird’s intensiv
Ernten, Trocknen, Aushärten – aber das ist ein anderes Kapitel
Der Grow endet nicht mit dem letzten Gießvorgang. Nach der Ernte beginnt der Prozess des Trocknens und Aushärtens – und der entscheidet über Aroma, Potenz und Wirkung.
Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.
Fazit: Einfach anfangen – aber mit Plan
Der erste Grow kann eine Herausforderung sein – aber mit der richtigen Vorbereitung, einem guten Setup und Geduld kannst du eine richtig schöne erste Ernte einfahren. Lass dich nicht verrückt machen von zu vielen Meinungen oder YouTube-Gurus. Fang klein an, beobachte deine Pflanzen und lerne von jedem Grow.
Und wenn du nicht weiterweißt: Frag uns. Wir von WeedMaAn sind selbst Grower – wir wissen, wie’s läuft. Wir verkaufen nichts, was wir nicht selbst benutzen würden. Also: Schau in unseren Shop, stell deine Fragen oder lies weiter im Blog.
Viel Erfolg beim ersten Grow – und bleib grün.
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Letzte Bearbeitung am Mittwoch, 30. April 2025 – 6:12 Uhr von Andi, Cannabis Experte von Alvar Flame.